Menschen in Würde verabschieden
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“
(Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Art. 1)
Eine Gruppe von Mitarbeiterinnen des Ambulanten Hospizkreises Hemer e.V. organisiert und begleitet seit Juli 2008 die Verabschiedungen und Beisetzungen von Verstorbenen, die keine (auffindbaren) Angehörigen mehr haben.
Die Trauerfeiern finden in den Abschiedsräumen auf dem Waldfriedhof in Hemer – Sundwig statt. Im Anschluss erfolgt die Beisetzung auf der Wildblumenwiese.
Die Mitarbeiterinnen des Hospizkreises stimmen mit der Friedhofsverwaltung und einem Geistlichen oder freien Trauerredner den Termin für die Trauerfeier und Beisetzung ab. Eventuell vorhandene Angehörige, Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen und alle Bürger sind herzlich eingeladen der Trauerfeier beizuwohnen.
Die Einladung erfolgt durch eine Traueranzeige im Iserlohner Kreisanzeiger. Die Mitarbeiterinnen vom Hospizkreis Hemer organisieren den Blumenschmuck an der Urne, eine kleine Lesung und auch das letzte Geleit zum Grab auf der Wildblumenwiese. Von Juli 2008 bis Juni 2018 hat der Hospizkreis Hemer so über 290 Menschen verabschieden und würdig bestatten dürfen.
Die Gemeinschaftsgrabanlage Wildblumenwiese wurde 2013/2014 in Kooperation mit dem Ambulanten Hospizkreis Hemer e.V. und den Städtischen Friedhöfen Hemer entwickelt und gestaltet. Die Anlage entstand aus dem ehemaligen anonymen Bestattungsfeld für Urnen auf dem Waldfriedhof Hemer – Sundwig. Die Pflege der angesäten Wildblumenwiese übernimmt die Natur. Im Jahr 2014 hat der Hospizkreis Hemer 10 Gedenkstelen für die Wildblumenwiese gespendet. Auf ihnen werden jährlich die Namen aller Verstorbenen zur Erinnerung eingetragen.
Die würdige Bestattung ist ein großes Anliegen des Hospizkreises Hemer. Die Verabschiedung eines Menschen soll nicht anonym sein. All unser Tun ist eine letzte Verneigung vor dem Verstorbenen, der in der letzten Phase seines Lebens keinen Menschen aus seinem sozialen Lebensnetzwerk mehr an seiner Seite haben konnte.